Auf dem Foto sieht man einen Flammkuchen mit Rhabarber und Ziegenkäse. Daneben sieht man auch frischen Rhabarber. | © SONNENTOR

Flammkuchen

Traditioneller Flammkuchen ist belegt mit Sauerrahm, Speck und Zwiebeln. Wie wär‘s mit roten Rüben, Rhabarber, Fenchel und Kürbis getoppt mit bunten Blüten und Gewürzen?

Der Herbst ist wunderbar, alles strahlt in satten Rot- und Goldtönen. So sollte es zumindest sein. Der Wetterbericht ist aber kein Wunschkonzert und so müssen wir uns auch mit tristen, nebelverhangenen Herbsttagen anfreunden. Viel leichter fällt uns das, wenn wir uns etwas Farbe auf den Teller holen. Das saisonale Gemüse meint es dahingegen gut mit uns und stärkt uns mit voller Farbenpracht. Rote Rüben, Karotten und Kürbisse in allen Formen und Größen – die Natur malt doch immer wieder am schönsten.

Foto von einem Holzlöffel mit Piment darauf. | © SONNENTOR

Von den kräftigen Farben haben wir uns auch für einige Flammkuchen Varianten inspirieren lassen und wurden mit abwechslungsreichem Geschmack und bunten Tellern belohnt. Getoppt haben wir das Ganze mit Gewürzblüten und Kräutern.

Flammkuchen – wo kommen die eigentlich her?

Flammkuchen sind eine Spezialität aus dem französischen Elsass, dort werden sie traditionell mit Sauerrahm, Speck und Zwiebeln belegt. Entstanden ist das ebenso köstliche wie einfache Gericht als Hilfsmittel zum Brotbacken. Mithilfe der Flammkuchen und vor allem der Zeit die sie benötigten um knusprig braun zu werden, wurde die richtige Temperatur zum Einschießen der Brote festgestellt. Brauchten die Flammkuchen länger als 15 Minuten um Blasen zu werfen, musste der Bäcker erst nochmal ein Scheit in die Glut werfen. Ging es jedoch wesentlich schneller, durfte er sich noch etwas Zeit lassen. So wurde die erste Hitze des Ofens optimal ausgenutzt und gleichzeitig das wohlschmeckendste Messinstrument aller Zeiten entwickelt.

Ganz traditionell oder doch lieber bunt belegt?

Traditionell besteht der Flammkuchen, neben dem bereits erwähnten Belag, aus einem einfachen Teig ohne Hefe – ist also nicht zu verwechseln mit seiner großen italienischer Schwester, der Pizza. Mehl, Wasser, etwas Öl und Salz mehr braucht es nicht. Wichtig ist nur, dass der Boden wirklich hauchdünn ausgerollt wird, denn nur so bekommt man die tarte flambée, wie sie in Frankreich heißt, richtig knusprig. Mit dem Teig halten wir es traditionell, aber beim Belag kann man sich ruhig ein bisschen austoben. Ein großes Durcheinander sollte man aber trotzdem vermeiden (außer man ist bekennender Fan der Pizza con tutti) - so können die einzelnen Aromen viel besser zur Geltung kommen und stehlen sich nicht gegenseitig die Schau! Ein netter Abend in kleiner Runde steht an und ihr habt keine Ahnung was ihr auftischen sollt. Bereitet einfach Teig und die Zutaten zum Belegen der Flammkuchen vor und jeder darf mal eine eigene Kreation in den Ofen schieben.

Foto von einer Holz Gewürzschaufel mit bunten Gewürzen darauf. | © SONNENTOR

Sonnenkuss, Sieglindes Erdäpfelgewürz und Scharfmacher

Neben den fantastischen Herbstgemüsen haben wir uns von Kräuter und Blütenmischungen für unsere Kreationen anregen lassen. Manche sind klassischer ausgefallen, andere etwas raffinierter - aber wenn man ganz ehrlich ist, macht ja auch nur eine kleine Prise vom richtigen Kraut ein Rührei zur Haute Cuisine.

Sonnenkuss – die wärmende Currymischung ist perfekt für eine herbstliche Flammkuchenvariante mit Kürbis und Ziegenkäse. Die Farben harmonieren ebenso gut wie der Geschmack. Die leicht süßliche Note des Kürbisses wird unterstützt durch die Aromen des Orients. Der Ziegenkäse bringt noch eine extra Portion Geschmack und den salzigen Gegenpol.

Die liebe Sieglinde und ihre Erdäpfel – ganz klassisch haben wir dünn gehobelte Erdäpfelscheiben mit roten Zwiebelringen und den in der Gewürzmischung enthaltenen all-time-favourite Kräutern wie Petersilie, Rosmarin und Oregano kombiniert. Ein Hauch Paprika und vor allem die Blüten von Korn- und Ringelblume passen nicht nur geschmackstechnisch perfekt, auch das Auge bekommt etwas geboten. Tipp: Rotschalige Erdäpfel mit Schale verwenden!

Darf‘s ein bisschen scharf sein?Dem erdigen Geschmack der roten und gelben Rüben wird mit den Scharfmachergewürzblüten ordentlich eingeheizt. Und die Farben dieses Flammkuchens lassen alle Herzen höher schlagen!

Voulez-vous faire un voyage en Provence?

Dem Herbstnebel entfliehen und von Lavendelfeldern träumen. Eine Reise in die Provence machen wir mit Sardellen, Auberginen und Trauben und einer Prise des bekannten Gewürzklassikers. Neben Thymian, Rosmarin und Oregano sorgen Lavendelblüten für eine gesunde Portion Fernweh.

Oder doch lieber mit beiden Beinen im Leben stehen?

Dann belegt den Flammkuchen mit Fenchel, Pilzen, würzigem Bergkäse und einer Prise Gute Laune. Die Laune gut, alles gut Gewürz-Blüten-Zubereitung passt perfekt zu Hausmannskost und würzigem Käse.

Flammkuchen – der Teig:

Auf dem Foto ist Kurkuma zu sehen. | © SONNENTOR

Zutaten für 2 Personen

200 gr Mehl (auch Vollkorn schmeckt sehr gut!)

100 gr. Wasser

2 EL Olivenöl

½ TL Salz

 

Zubereitung:

Zutaten zu einem geschmeidigen Teig verkneten und kurz rasten lassen. In sechs gleiche Stücke teilen und sehr dünn ausrollen.

Sauerrahm stellt die Grundlage des Belages dar und wird mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt. Für einen tierfreien Genuss kann man den Sauerrahm durch pürierten Tofu, Sojajoghurt oder Hafersahne ersetzen. Die veganen Varianten schmecken mindestens genauso gut! Die Fladen mit etwas Sauerrahm bestreichen und nach Lust und Laune belegen - wie etwa mit:

 

  • Erdäpfeln, roten Zwiebeln und Sieglindes Erdäpfelgewürz
  • Hokkaidokürbis, Ziegenkäse und Sonnenkuss Gewürzblüten
  • Roten und gelben Rüben und Scharfmacher Gewürzblüten
  • Auberginen, Sardellen und Trauben mit Kräutern der Provence
  • Fenchel, Pilzen, Bergkäse und Laune gut, alles gut Gewürz-Blüten-Zubereitung

 

Besonders knusprig werden die Flammkuchen, wenn sie auf einem heißen Stein gebacken werden – ein vorgeheiztes Blech geht aber genauso. Bei ca. 250° kann man sich bereits nach wenigen Minuten den Mund verbrennen, die sind nämlich so köstlich, dass man es kaum erwarten kann hineinzubeißen.

Dieser Artikel entstand in Kooperation mit Sarah und Alex von www.nudlholz.at

Rezeptideen