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2019

Der Ursprung einer enkeltauglichen Zukunft

Wie jede gute Geschichte hat auch jene der Bewegung Enkeltaugliches Österreich ein erstes Kapitel. Hier erfährst du alles über die Beweggründe für unser Engagement und dass unsere Wertschätzung für die Umwelt keine Grenzen kennt.

Bio-Landwirtschaft in Gefahr

Bio-Felder haben keine Glaskuppeln übergestülpt, sie sind Teil unserer Umwelt und so daher auch allen Einflüssen ausgesetzt. Das kann natürlich Probleme mit sich bringen, denn auch wenn chemisch-synthetische Spritzmittel in der Bio-Landwirtschaft nicht erlaubt sind, können sie sich auch dort ausbreiten.

In der Landwirtschaft nennt man die ungewollte Verteilung von lokal gespritzten Substanzen Abdrift. Die weitläufige Verteilung durch die Luft, Niederschlag und andere natürliche Prozesse ist inzwischen schon wissenschaftlich belegt. Das Problem der Abdrift ist auch für SONNENTOR kein unbekanntes. Denn die sorgsam gepflegten Felder unserer Bio-Bäuerinnen und -Bauern sind dadurch in Gefahr.

Kontaminierte Ware kann natürlich nicht mehr als Bio-Qualität verkauft werden, obwohl die Bäuerinnen und Bauern monatelang im Sinne der biologischen Landwirtschaft gewirtschaftet und hohe Kosten und Mühen in Kauf genommen haben. Eine existenzgefährdende Situation!

Ackergifte? Nein danke! Erste Schritte in Deutschland

Am 27. November 2017 stimmte die EU-Kommission dafür, den Einsatz des Ackergifts Glyphosat für weitere 5 Jahre zu gestatten. Am nächsten Tag wurde das Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft in Deutschland gegründet – von Bio-Pionierinnen und Pionieren der ersten Stunde. Auch SONNENTOR ist Gründungsmitglied.

Unter dem Motto „Ackergifte? Nein, danke!“ machen sich Unternehmen der Bio-Branche in Deutschland gemeinsam dafür stark, dass ökologische Landwirtschaft zur Norm wird. Damit ist eine bäuerliche Wirtschaftsweise gemeint, die (1) von der globalen Agrarindustrie unabhängig ist, (2) Bio-Bäuerinnen und -Bauern von ihrer Arbeit gut leben lässt, (3) den Lebensraum von Insekten, Vögeln und anderen Tieren sichert, (4) Humus aufbaut und das Bodenleben fördert, (5) den Eintrag von Pestiziden in Böden, Gewässer, Atemluft und Lebensmittel verhindert und die Pflanzenvielfalt vermehrt. Ein Ziel des Bündnisses ist es bis heute, die Öffentlichkeit vor allem auch durch Forschungsergebnisse und Fakten zu sensibilisieren. Da die EU im November 2023 erneut einer Verlängerung des Einsatzes von Glyphosat zugestimmt hat – ist der Einsatz und das Engagement wohl wichtiger denn je.

Wir müssen handeln: Absicherung gegen Abdriftschäden

Für SONNENTOR Gründer Johannes Gutmann stand gleich nach der Gründung des Bündnisses in Deutschland fest: Es liegt an SONNENTOR, dieses Engagement über die Staatsgrenzen weiter zu tragen und auch in Österreich aktiv zu werden. Er sah sich verpflichtet, den Bio-Bäuerinnen und -Bauern bei der Sicherung ihrer Existenz zu helfen und sich dafür einzusetzen, dass auch die nächsten Generationen noch in einer intakten Umwelt mit fruchtbaren Böden leben können.

Die Idee für einen „Verein zur Förderung einer enkeltauglichen Umwelt in Österreich“ war geboren. Und wer unseren lieben Johannes kennt, weiß: Der fackelt nicht lange. Er ließ Taten folgen: Der Verein wurde offiziell eingetragen und am 5. Juni 2019, dem Weltumwelttag, der Öffentlichkeit vorgestellt. Auch renommierte Personen aus der Wissenschaft, wie Johann Zaller, unterstützen die Initiative seit der ersten Stunde. Auch all unsere Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern aus Österreich sind Teil des Vereins. Sie geben einen kleinen Teil ihrer Erlöse als Beitrag ab. Mit der gesammelten Summe werden Betroffene entschädigt, die ihre Ernte unverschuldet nicht mehr als Bio-Ware verkaufen können. Damit wurde eine Absicherung gegen Abdriftschäden und die damit einhergehende Existenzbedrohung geschaffen.

Eine Bewegung nimmt Fahrt auf

Den Mitgliedern des Vereins ging es aber stets um mehr als die Absicherung. Ihr Ziel war es, auch die öffentliche Diskussion zum Thema Abdrift zu fördern und ein Umdenken von Gesellschaft und Politik zu bewirken. Immer mehr andere Bio-Unternehmer:innen, Institutionen und Wissenschafter:innen zeigten Interesse – eine ganze Bewegung nahm Fahrt auf. Und so entstand zusätzlich zum Verein der SONNENTOR Bio-Bäuerinnen und -Bauern die Bewegung Enkeltaugliches Österreich – die größte Bio-Bewegung des Landes. Doch um dir mehr darüber zu berichten, müssen wir ein neues Kapitel aufschlagen.