Eigentlich ist es ganz einfach
Um einen lebendigen, gesunden, nährstoffreichen Boden und Pflanzen zu haben, ist die Bodenpflege wichtig. Dazu gehören eine ausgewogene Düngung mit organischen Materialien, eine schützende Mulchschicht und eine schonende Bodenbearbeitung, die das empfindliche Gefüge im Boden nicht stört. Womit kannst du mulchen? Hierzu eignen sich verschiedene Materialien, viele davon fallen im Garten an.
Mulchmaterialien als natürlicher Dünger
Pflanzenreste und Küchenabfälle: Der absolut kürzeste und erstrebenswerteste Kreislauf wäre der, wenn du deine Gemüseernte direkt beim Beet putzt, aussortierst und abschneidest, um anfallende Pflanzenreste gleich an das Beet zurückzugeben und diese zu verwerten – es muss nicht alles auf den Kompost. Eine andere Möglichkeit ist, die grünen Küchenabfälle einfach dem Gemüsebeet retour zu bringen und diese darauf zu verteilen.
Rasen-Wiesenschnitt: Dieses Material eignet sich hervorragend als Mulchschicht. Es hält wertvolle Nährstoffe für den Boden bereit. Beim Rasenmähen den Auffangsack beim Mäher abnehmen und das Mähgut gleich als Düngerschicht verwenden. Oder du verteilst den frischen Rasenschnitt ganz dünn auf deinem Gemüsebeet. Soll die Mulchschicht etwas dicker ausfallen, ist es wichtig den Schnitt zuerst antrocknen zu lassen, damit er nicht zu faulen beginnt. Wenn du den Wiesenschnitt gut trocknen lässt, kannst du ihn als Heu auf Gartenbereiche auftragen, die du seltener mähst. Der Grünschnitt-Mulch ist hervorragend für den Gemüsegarten oder die Beerensträucher geeignet. Hecken, Sträucher und Stauden mögen diese Mulchart ebenso. Für Kräuter und Blumen ist sie weniger geeignet, das sich die beiden auf nährstoffarmem Boden wohler fühlen.
Schafwolle: Das ist ein toller Dünger für viele Pflanzen! Am besten beziehst du die Schafwolle direkt vom Bauern oder in Pellets- und Matten-Form vom Handel. Schafwolle ist nicht nur ein toller Dünger, sondern auch ein guter Wasserspeicher.
Du kannst sie genauso für Pflanzen im Topf oder im Hochbeet und Rosenbeet einsetzen. Platziere sie entweder unter den Wurzelballen oder als Ring rund um die Pflanze am Boden. Der Geruch soll außerdem Schnecken, Wühlmäuse und Co. vertreiben.
Häckselgut vom Strauch & Heckenschnitt: Dieses Material ist wiederum eine sehr gute Mulchschicht für Sträucher und Hecken. Du kannst es auch auf Baumscheiben oder als Schicht auf Gartenwegen einsetzen. Für Gemüsebeete ist der Strauch- und Heckenschnitt nicht geeignet, da das Häckselgut bei der Zersetzung Stickstoff aus dem Boden zieht und den Boden leicht sauer macht.
Laub: Laub ist eine so wertvolle Ressource, die im Herbst in deinem Garten anfällt. Mulche damit Baumscheiben, Hecken, Sträucher, Stauden oder Beerenpflanzen. Dem Igel machst du eine Freude, wenn du ihm für das Überwintern einen Laubhaufen auf ein paar Gehölzschnitten platzierst. Die Laubhaufen beginnen mit der Kompostierung und sind im Frühjahr ein idealer Dünger. In Kombination mit Rasenschnitt ist Laub ideal für deinen Komposthaufen.
Mulchmaterialien als langfristige Bodenbedeckung
Kräuterstängel: Dieses Mulchmaterial wird bei uns im Naturgarten der Vielfalt sehr gerne eingesetzt. Die Stängel sind ein Abfallprodukt bei der Gewürzaufbereitung von SONNENTOR und finden praktisch überall Verwendung. Sie helfen dir bei der Beikrautunterdrückung, aber auch Schnecken bleiben somit fern. Wasser fließt sehr gut ab und sie schützen vor Verdunstung des Wassers. Sie verrotten sehr langsam, setzt du Stängel von Thymian ein, haben diese eine desinfizierende Wirkung.
Stroh: Stroh verrottet ebenfalls langsam und entzieht dem Boden Stickstoff. Du kannst Stroh beispielsweise bei Erdbeeren oder Zucchini einsetzen, um die Früchte vor Feuchtigkeit zu schützen.
Elefantengras Miscanthus: Diese Variante hat den Vorteil, dass es auch regional landwirtschaftlich angebaut werden kann. Du kannst es im Garten für Gemüse- wie Blumenbeete, Sträucher, Hecken oder Bäume einsetzen. Seine Oberflächenstruktur ist etwas schärfer, dadurch soll es auch Schnecken abhalten. Es enthält keine Samen, unterdrückt Beikraut, verrottet langsam und hat eine helle, freundliche Farbe.
Holzhäcksel, Rindenmulch und Holzfaser: Diese Mulchmaterialien aus dem Grundstoff Holz erfreuen sich in letzter Zeit einer immer größeren Beliebtheit. Du solltest sie allerdings nicht für alles einsetzen. Für Wege und Platzerl im Garten, die nicht begrünt werden sollen, eignen sie sich besonders gut. Dick aufgetragen sind sie lange haltbar und unterdrücken Beikraut. Bei ihrer Verrottung verbrauchen sie Stickstoff aus dem Boden, wodurch sie nicht als Dünger eingesetzt werden können. Wenn du das Material für Gemüse verwendest, empfehlen wir dir als Ausgleich Hornspäne als Dünger einzusetzen. Insbesondere Rindmulch macht den Boden sauer, was nicht viele Pflanzen mögen. Typische Waldrandpflanzen, Rhododendron, Heidelbeeren und auch Gehölze können aber gut mit diesen Materialien gemulcht werden. Holzfaser ist hier das leichteste Material, es bildet nach dem Anfeuchten ein dichtes Gewebe. Du kannst Holzfaser auch für deine Gemüsebeete verwenden, ohne dass eine zusätzliche Düngung notwendig ist.
Sand, Kies, Steine & Lavamulch: Bei allen vier handelt es sich um mineralische Materialien, die du ebenso als Mulch verwenden kannst. Aber Achtung gestalte bitte keinen „Garten des Grauens“, wo in riesigen Kiesbeeten nur ein Gehölz oder ein Baum zu finden ist. Eine mineralische Mulchschicht lässt das Wasser sehr gut ablaufen, speichert Wärme und unterdrückt Beikraut. Sie bringt aber keine zusätzlichen Nährstoffe in den Boden. Somit eigenen sich Sand, Kies, Steine und Lavamulch gut für Kräuter, mediterrane Stauden und trockenheitsliebenden Pflanzen. Ein Vorteil dieser Variante ist, dass sie sich nicht zersetzt und daher lange haltbar ist.