Teaser auf dem steht - Bio-Boden ist kein Dreck. | © SONNENTOR

Gute Gründe für Bio-Boden

Für eine enkeltaugliche Zukunft müssen wir uns um den Boden kümmern damit wir ihn nicht unter den Füßen verlieren. Die biologische Landwirtschaft ist dafür ein wichtiger Wegbereiter.

Ein Drittel aller Böden weltweit ist belastet. Gründe dafür sind unter anderem Erosion, Versalzung und Verunreinigung durch Pestizide. All diese Auswirkungen lassen sich unter dem Namen Bodendegradation zusammenfassen. Das bedeutet, die Qualität des Bodens leidet und wir verlieren Stück für Stück seine positiven Eigenschaften, sowie das Leben in ihm. Und das, obwohl der Boden eines unserer kostbarsten Güter ist. Er ist wichtiger Puffer und Speicher von Wasser, Mineral- und Nährstoffen, filtert Schadstoffe, bindet große Mengen an Kohlenstoff und reguliert dadurch das Klima.

Er bildet die Grundlage des Pflanzenwachstums und damit auch für all jene Lebewesen, die sich direkt oder indirekt von diesen Pflanzen ernähren. Jedes noch so kleine Körnchen ist Lebensraum von Mikroorganismen, Pflanzen sowie Tieren und damit auch Lebensgrundlage von uns Menschen. Böden erfüllen weltweit vielfältige soziale, ökologische, ökonomische und kulturelle Funktionen.

Der Boden bildet die Basis, um uns ein Zuhause zu schaffen, Wirtschaft zu betreiben und um Nahrungsmittel anzubauen. Zu letzteren zählen natürlich auch aromatische Kräuter und Gewürze, die uns täglich viel Geschmack und gute Laune auf den Teller bringen. Doch damit die Pflanzen gesund und voll intensiver Aromen heranwachsen, braucht der Grund in dem sie wurzeln, jemanden der sich gut um ihn kümmert. Dafür sorgen unsichtbare Helferlein.

Vielfalt im Boden bringt´s

Die organische Substanz des Bodens setzt sich aus Humus und lebender Biomasse zusammen. Letztere hat zwar nur einen Anteil von 5 Prozent, doch die Zahl und Diversität der Bodenlebewesen ist beeindruckend. In einem Gramm fruchtbaren Boden leben Milliarden unterschiedlichster Bakterien, Pilze, Algen, Würmer, Milben, Asseln, Springschwänze, Insektenlarven etc. Zumindest ein Viertel aller Arten der Welt lebt versteckt unter der Erdoberfläche, viele davon sind noch unerforscht. Besonders belebt ist der Bereich wenige Millimeter rund um die Pflanzenwurzeln. Hier sind etwa fünf- bis zehn Mal mehr Bakterien und andere Mikroorganismen zu finden als in anderen Bodenbereichen.

Eine hohe Vielfalt an Lebewesen in den Ackerböden ist eine wichtige Voraussetzung für die Interaktionen zwischen Mikroorganismen und Pflanzen. Die vielen unterschiedlichen Eigenschaften der unzähligen Bakterienarten ergänzen sich, das ist ein klarer Vorteil für die Pflanzen. Man geht davon aus, dass dadurch sogar das Wachstum verbessert wird.

Werschätzung der Bio-Landwirtschaft

Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern schätzen die unterirdischen Helfer und deren Zusammenarbeit mit den Pflanzen. „Ein gesunder Boden kooperiert mit der Pflanze und lässt ihr die freie Wahl über die für sie nötige Nährstoffaufnahme“, weiß Bio-Bauer Rudolf Votzi. Wie jeder Bio-Bauer ist auch er bemüht, das Bodenleben mit angepassten Bewirtschaftungsmaßnahmen zu fördern. Natürlich nicht ganz uneigennützig, denn ein gesunder Boden ist die Basis für eine gute Ernte. Ohne Humus und Bodenorganismen gibt es keine Bodenfruchtbarkeit. Ob Erosionsschutz, Wasserspeicherfähigkeit, Nährstoffmobilisierung, Durchlüftung, Kohlenstoffspeicherung, oder auch die Schädlingsregulierung – alles hängt von der organischen Substanz ab.

Obwohl die komplexe Dynamik des Bodenlebens noch nicht vollständig erforscht ist, zeigt sich klar, dass eine Vielfalt im Anbau, organische Düngung und der Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide sich positiv auf die lebenden Organismen im Boden auswirken. Dass Bio dem Boden gut tut, spürt also jeder Regenwurm.