Auf dem Foto ist Erde zu sehen. Ebenso sieht man in der Erde zwei Regenwürmer. | © SONNENTOR

Hilfsbereite Bodenlebewesen

Die Bewohner des Bodens schreiben Hilfsbereitschaft groß, denn die einzelnen Bodenorganismen arbeiten nicht alleine. Sie bilden ein Netzwerk das in direktem bzw. indirektem Austausch mit dem Boden steht. Alle haben unterschiedlichste Funktionen, wirken zusammen und pflegen auch mit den Pflanzen einen regen Austausch. Die Pflanzen versorgen über ihre Wurzeln wiederum die Bodenorganismen mit für sie wichtigen Stoffen. Die Mikroorganismen, die mit freiem Auge gar nicht erkennbar sind, binden Stickstoff aus der Luft, mobilisieren Mineralien aus dem Gestein, zersetzen organische Substanz, verbessern die Bodenstruktur, versorgen die Pflanzen mit Nährstoffen und schützen sie mitunter vor Krankheiten und Schädlingen. Die unsichtbaren Helferlein haben also einen ganz schön fordernden Job.

Eine besondere Kooperation zwischen Pflanzen und Mikroorganismen ermöglicht es Hülsenfrüchtlern, wie Luzerne, Klee oder Erbse, gemeinsam mit Knöllchenbakterien Stickstoff aus der Luft zu binden. Von dieser Symbiose profitieren alle Beteiligten: Die Pflanze wird mit Stickstoff versorgt und liefert den Bakterien im Gegenzug die benötigte Energie.

Genauso spannend ist das unterirdische Netzwerk, das Pflanzenwurzeln und Pilze bilden. Die Pilze dringen in die Pflanzenwurzeln ein und durchwachsen gleichzeitig den Boden. Die feinen Fäden nehmen Wasser, Phosphor und andere Nährstoffe, die für die Pflanzenwurzeln nicht oder nur schwer erreichbar sind, aus dem Boden auf, machen sie für die Pflanze verfügbar und schützen die Wurzel vor Krankheitserregern. Im Gegenzug erhalten die Pilze von der Pflanze wichtige Kohlehydrate. Über 80 Prozent aller Landpflanzen sind über solche Pilzgeflechte miteinander verwoben. Maßnahmen wie schonende Bodenbearbeitung und der Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide wirken sich positiv auf dieses faszinierende Netzwerk aus.