Auf dem Foto sieht man Lavendel, Zitronenscheiben und ein Fläschchen. | © SONNENTOR

Kräuterwickel und Auflagen

Ergänzt mit wohltuenden Kräutern, Gewürzen, Kartoffeln und ätherischen Ölen gelten Wickel als altbewährtes, traditionelles „Großmutterwissen“ und wunderbare Helferlein für Groß und Klein.

Verletzungen oder Erkältungen mit Wickeln und Auflagen zu behandeln, zählt zu den fast vergessenen, aber sehr sanften Methoden um kleine Wehwehchen zu behandeln. Ergänzt mit wohltuenden Kräutern, Gewürzen, Kartoffeln und ätherischen Ölen, gelten sie heute als altbewährtes, traditionelles „Großmutterwissen“ und sind wunderbare Helferlein für Groß und Klein.

Gut gewickelt, ist halb gewonnen

Ob Wickel, Packung, Umschlag oder Auflage - gemeint ist dabei immer, dass ein Wirkstoff (Wasser, Öl, Kräuter, etc.) in mehrere Tücher verpackt und dem Körper aufgelegt wird. Langsam und sanft werden die Wirkstoffe so der Haut zugeführt. Die unterschiedlichen Namen, für ein- und dasselbe Prinzip, leiten sich vom Körperteil oder dem verwendeten Wirkstoff ab. Wickel werden traditionellerweise um einen Körperteil oder den ganzen Körper gewickelt, wie z.B. bei einem Bauch- oder Wadenwickel. Bekannt ist auch der Krautwickel. Ist die Anwendung auf bestimmte Körperregionen begrenzt, spircht man von Packungen, Umschlägen, Kompressen oder Auflagen. Ist die Körperstelle klein, spricht man eher von einer Kompresse oder einem Umschlag. Bei größeren Körperpartien von Auflagen. Beispiele sind die Brustauflage oder eine Kartoffelauflage für den Rücken.

Foto von Holunderblüten. | © SONNENTOR

Welche Tücher? Welche Wirkstoffe?

Möchte man Wickel und Auflagen anwenden, benötigt man dazu keine Spezialausrüstung. Viele Wirkstoffe finden sich in der Küche und im Teeregal - lose Bio Kräuter, Gewürze, Kartoffeln, Zwiebel, Zitronen und Topfen. Bei der Wahl der Tücher werden Naturmaterialien bevorzugt. Für einen traditionellen Wickel nimmt man drei Schichten:

  • Ein Innentuch als direkte Auflage auf die Haut. Hier eignet sich z.B. Windelvlies, aber auch Taschentücher und Küchenrolle. 
  • Ein Tuch als Zwischenschicht. Dazu werden Baumwoll- oder Leinentücher (z.B. Geschirrtuch), Mull- oder Stofftaschentücher sowie Frotteehandtücher verwendet. 
  • Als Außenschicht, zum Fixieren und Warmhalten, eignet sich Wolle (auch Rohwolle). Sie speichert Wärme sehr gut. Aber auch Flanell- und Frottehandtücher, Mullbinden oder Schals können zum Befestigen um die beiden Innenschichten gewickelt werden.

Möchte man warme Wickel anwenden, dienen Wärmflasche oder Kirschkernkissen als Wärmequelle. Man kann die Tücher aber auch am Heizkörper oder Kachelofen erwärmen. Wickel werden etwa 1-2x täglich angewendet.

Auf dem Foto ist Fenchel zu sehen. | © SONNENTOR

In der Ruhe liegt die Kraft

Bloß keine Eile! Abgesehen von den Wirkstoffen und dem milden Einwirken von kalten oder warmen Reizen, tragen Aufmerksamkeit, eine liebevolle sanfte Berührung und Ruhe zur Wirksamkeit bei. Für Wickel sollte man sich daher ausreichend Zeit nehmen und für eine behagliche Atmospäre sorgen. Das Nachruhen ist ebenfalls ein wesentlicher Bestandteil. Sobald man wieder „ausgewickelt“ ist, sollte man also nicht gleich aufspringen, sondern dem Körper noch etwas Zeit und Ruhe gönnen. Wickel beruhigen, sie „umhüllen“ und schenken Geborgenheit. Kinder aber auch ältere Personen sprechen sehr positiv auf diese Anwendungen an.   

Holunderblütensäckchen – beruhigend bei Ohrenschmerzen

Als lang geschätzte Heilpflanze ist Holunder eine Wohltat in der kalten Jahreszeit und bei Erkältungen. Ein Säckchen gefüllt mit Holunderblüten lindert Ohrenschmerzen und bietet gute Dienste bei Stirn- und Nebenhöhlenentzündung. Dazu werden Holunderblüten in ein Säckchen gefüllt, z.B. in einen Teefilter, und das Ganze in einem Kochtopf über Wasserdampf einige Minuten erhitzt. Ist das Säckchen wohl temperiert kann es auf das schmerzende Ohr gelegt und mit einer Haube oder einem Stirnband fixiert werden. Bei einer Stirn- oder Nebenhöhlenentzündung legt man es einfach auf Stirn oder den Wangenbereich oberhalb der Nebenhöhlen und hält es für ein paar Minuten mit der Hand fest.

Ölauflage mit Lavendel – der beruhigende Hustenstiller

Eine Ölauflage mit naturreinem ätherischen Lavendelöl lindert Husten bei Groß und Klein. Die wohltuende Wärme kombiniert mit den duftenden Wirkstoffen des Lavendels wirkt außerdem entspannend und hilft bei Nervosität. Besonders angenehm ist die Auflage abends vor dem Zubettgehen – mit oder ohne Husten - als wunderbare Einschlafhilfe.

So geht’s: Zuerst wird das ätherische Lavendeöl mit einem Pflanzenöl verdünnt. Dazu mischt man in einer kleinen Flasche 10 Tropfen Lavendelöl mit 50ml Jojobaöl. 2 TL der Mischung träufelt man dann auf ein kleines Tuch, welches in Butterbrotpapier eingeschlagen 10 Minuten zwischen zwei Wärmflaschen gelegt wird. Das erwärmte Lavendelöl-Tuch (ohne Butterbrotpapaier) legt man nun direkt auf die Brust und darüber Rohwolle oder ein Wolltuch. Mit der Kleidung wird die Lavendel Ölauflage zusätzlich fixiert. Durch die Wärme entfaltet sich das feine Lavendelöl und wird über Haut und Atemluft aufgenommen. Fieser Husten ade!

Schafgarbenwickel – lindert Menstruationsschmerzen und unterstützt die Leber

Die zahlreichen Volksnamen der Schafgarbe wie „Heil aller Welt“, „Bauchwehkraut“ und „Augenbraue der Venus“ verraten uns wie vielseitig diese Wildpflanze früher verwendet wurde. Ihrer Haupteinsatzgebiete sind der weibliche Zyklus, die Verdauung und Entgiftung. Der Schafgarbenwickel ist daher sowohl bei Menstruatiosschmerzen als auch bei Bauchkrämpfen, Blähungen und Verdauungsschwäche eine Wohltat. Die ätherischen Öle der Schafgarbe unterstützen auch die Lebertätigkeit, weshalb der Wickel begleitend zu Fasten- und Entgiftungskuren angwendet werden kann.

So geht’s: 2 EL Schafgarbe werden in einer Kanne mit 300ml heißem Wasser aufgegossen. Zugedeckt lässt man den Tee etwa 10 Minuten ziehen und gießt ihn dann durch ein Sieb über das Innentuch (am besten in einem Topf). Danach wid das Tuch gut ausgewrungen. Bei Menstruatiosschmerzen legt man es auf den Unterbauch oder bei Verdauungsbeschwerden und zur besseren Entgiftung über die Leberregion. Nun deckt man das Innentuch rasch – um ein Abkühlen zu verhindern - mit einem Außentuch ab. Für zusätzliche Wärme sorgen noch eine weitere Schicht Rohwolle oder eine Wärmflasche. Die feuchte Wärme des Wickels wirkt tiefer und instensiver als die trockene Wärme der Wärmflasche. Empfindet man ein zusätzliche Fixierung als angenehm, kann z.B. die Kleidung verwendet werden. Den Wickel lässt man, so lange man ihn als wohltuend empfindet, ca. 10 – 30 Minuten einwirken.

Foto von der Schafgarbe. | © SONNENTOR

Fenchel- und Kamillenauflage für's Bauchgefühl

Bei Koliken, Bähungen, Völlgefühl und immer wenn es im Magen oder Darm zwickt, sind Kamille und Fenchel zur Stelle. Beide sind echte „Bauchschmeichler“ und können für wohltuende Auflagen verwendet werden. Dazu werden 2 EL Fenchelsamen oder 2 EL Kamillenblüten zuerst im Mörser angedrückt und dann wie bereits beschrieben als Tee zubereitet. Das Innentuch sollte in etwa die Größe der Auflageflächen (Bauchregion) haben. Die Zubereitung erfolgt nun wie beim Schafgarbenwickel.

Ingwerwickel für die Nieren – der wohltuende Wärmespender

Ingwer wärmt nicht nur von innen als Tee und feines Gewürz für Currys und Eintöpfe – auch äusserlich zeichnet er sich durch eine instensive Erwärmung der Haut aus, die lange anhält und nachwirkt. Als Wickel für die Nieren, regt er deren Tätigkeit an spendet viel Wärme. Ingwerwickel tun grundsätzlich immer da gut, wo Wärme gebraucht wird. Verspannungen, Blasenentzündung oder Erkältungen sind die Einsatzgebiete der „heißen Knolle“.

So geht’s: Für den Wickel kann fein geriebener, frischer Bio Ingwer (mit Schale) oder Ingwerpulver verwendet werden. Zuerst wird in ein starker Tee zubereitet: 2 EL werden mit 250ml heißem Wasser übergossen. Nach 10 Minuten Ziehzeit wird der Tee in eine Schüssel abgeseiht. Ein Tuch, in der Größe der Auflagefläche, wird darin getränkt, gut ausgewrungen und auf eine Niere aufgelegt. Rasch wird nun der Ingwerwickel mit einem Außentuch, das um den Bauch gewickelt wird, und zusätzlich mit einem dünnen Schal fixiert. Man bleibt dabei so lange liegen, wie es sich angenehm anfühlt und wiederholt den Vorgang auf der anderen Seite. Ingwerwickel sind nicht für kleine Kinder geeignet, da es zu leichten Hautreizungen kommen kann.

Kartoffelauflage – wohltuende Wärme aus der Küche bei Verspannungen

Wie zu Omas Zeiten... Zu einen der Klassikern zählt der Kartoffelwickel. Gekochte Kartoffeln speichern sehr lang Wärme und geben diese als Auflage langsam an den Körper ab. Das wirkt  beruhigend, entkrampfend und unterstützend bei Gelenk- und Muskelverspannungen aber auch bei Bronchitis. Mit Kartoffelauflagen wird die Durchblutung gefördert und Schmerzen an verhärteten  Körperstellen und Rücken-, Nacken- und Schulterverspannungen gelindert. Weitere traditionelle Wickel sind der Zitronen- und Topfenwickel. Sie gelten als altbewährte Hausmittel, wirken erfrischend, kühlend und schmerzlindernd bei Entzündungen im Hals.

So geht’s: Kartoffeln weich kochen. Je nachdem wie groß die betroffene Stelle ist, braucht man mehr oder weniger Kartoffeln. Die heißen Kartoffeln werden dann in Küchenrolle gepackt und das Ganze mit einem Geschirrtuch umwickelt. Mit der Hand zerdrückt man nun die verpackten Kartoffeln, bis die Auflage flacher wird. Um Verbrennungen zu verhindern, sollte die Kartoffelauflage nun etwas abkühlen. Dann fixiert man die Kartoffelauflage mit einem Außentuch an der gewünschten Stelle und lässt etwa 1 Stunde die Wärme auf die Verspannung wirken.

Auf dem Foto ist Kamille zu sehen. | © SONNENTOR

Thymian Wickel für die Erkältungszeit

Bitte Vorsicht

Die verwendeten Tücher sollten faltenfrei und nicht zu eng, sondern sanft um den Körper gewickelt werden. Wickel und Auflagen dürfen nicht bei offenen Wunden und nur bei intakter Haut angewendet werden. Kräuter und ätherische Öle müssen mit Sorgfalt ausgewählt werden.Besondere Vorsicht gilt bei ätherischen Ölen z.B. in der Schwangerschaft und bei Kleinkindern. Im Zweifelsfall ist ärztlicher Rat einzuholen.

Danke an www.blattunddorn.at für die tollen Rezepte.

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