Die ursprünglich aus Amerika stammende Nachtkerze wächst gerne an Steinbrüchen und entlang von Bahndämmen und erreicht nicht selten eine Wuchshöhe von über 1 Meter. Ihre großen, gelben, duftenden Blüten öffnen sich in der Abenddämmerung und verströmen einen zarten, feinen Duft. Heute fast vergessen, hatte die Nachtkerze früher einen festen Platz im Gemüsegarten. Von der „Schinkenwurzel“ liest man in alten Büchern – den Namen verdankt sie der rosa-weißen Färbung ihrer Pfahlwurzel. Geschmacklich erinnert das alte stärke-, eiweiß- und mineralstoffreiche Wurzelgemüse an die Schwarzwurzel. Roh und gekocht genießbar, kann die Nachtkerzenwurzel sauer eingelegt oder auch für Aufläufe genutzt werden.
Die Nachtkerze ist eine zweijährige Pflanze. Das bedeutet, dass sie im ersten Jahr keimt und eine grundständige, oft rötlich überlaufene, Blattrosette bildet. Am Ende der Vegetationszeit zieht sie sich in die Wurzel zurück. Bis sich der Blütentrieb ab Frühsommer im zweiten Jahr bildet kann die Wurzel gegraben werden. Danach wird sie holzig und eignet sich nicht mehr zum Verzehr.
Sauer eingelegte Nachtkerzenwurzel
Eine wunderbare Möglichkeit die Nachtkerzenwurzel aka „Schinkenwurzel“ als Vorratsgemüse haltbar zu machen. Die schmackhafte Wurzel passt zu Salaten und als Beigabe zu gegrillten Gemüse und Tofu.
So geht’s:
Ist die Wurzel gewaschen wird sie in 0,5cm dünne Scheiben geschnitten. Für ein kleines Glas wird eine Handvoll kleingeschnittener Nachtkerzen Wurzel mit 100ml Weißweinessig, 100ml Wasser und Gewürzen nach Belieben (Prise Salz und Zucker, Koriandersamen, Wacholder, Senfsamen, Dill, 2 Lorbeerblättern, Knoblauchzehe, …) in einen Topf gefüllt. Das Ganze lässt man nun 10 Minuten leicht köcheln und füllt dann alles noch heiß in ein sauberes, verschließbares Glas. Dunkel und kühl gelagert ist das sauer eingelegte Wurzelgemüse etwa 2 Monate haltbar.