Auf dem Foto sieht man einen Wrap mit Gemüse. Darauf sind Sprossen verteilt. | © SONNENTOR

Sprossen & Mikrogrün

Sprossen und Microgreens sind kleine Kraftpakete, die uns vor allem in den dunkleren Monaten mit wichtigen Nähr- und Vitalstoffen versorgen.

Es grünt so grün auf unserer Fensterbank, wo knackige Sprossen und zartes Mikrogrün darauf warten, von uns vernascht zu werden. Wenn das saisonale Obst- und Gemüseangebot im Frühling noch etwas karg ist, sind die kleinen Kraftpakete ein richtiges Superfood, das uns mit wichtigen Nähr- und Vitalstoffen versorgt. Das bekannteste Mikrogrün ist wahrscheinlich die Kresse, die schon jedem Kindergartenkind ein Begriff ist und so manches Jausenbrot vergrünt. Doch nicht nur aus Kressesamen kann man die grünen Vitaminbomben ziehen - auch aus Radieschen-, Mungbohnen- oder Rucolasamen.

Sprosse oder Mikrogrün?

Vier Phasen durchläuft der Samen bis er zum Mikrogrün wird. Die erste Phase ist die Aktivierung, durch Einweichen werden die Lebensgeister im noch so kleinen Samenkorn geweckt. Dadurch werden sie leichter verdaulich und wir können die enthaltenen Vitalstoffe besser verwerten.

Als nächstes bildet sich der Keimling, die Schale des Korns bricht auf und Keimblatt, Wurzel und Stängel wachsen heraus - die Sprosse. In der nächsten Phase steckt die Sprosse ihre ganze Kraft ins Grün und wird zum Mikrogrün.

Durch das Keimen verwandeln sich enthaltene Fette in essentielle Fettsäuren, enthaltene Kohlenhydrate werden in Einfach- und Zweifachzucker zerlegt, was die Sprossen süß schmecken lässt und Sprossen und Microgreens sind voll von essentiellen Aminosäuren.

Illustration von einem Römer, der eine Scheibtruhe mit Keimsaaten vor sich schiebt. | © SONNENTOR

Kleine Kraftpakete - das ist drin!

Ein noch so kleines Samenkorn hat alles im Gepäck um zu einer großen und starken Pflanze zu werden. Durch das Keimen kommt das beste in den kleinen Körnern ans Tageslicht und versorgt uns mit Enzymen, Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen.

Die Ausrüstung

Es gibt eine Fülle an Keimgeräten für die Sprossenzucht, aber grundsätzlich fährt man mit einem Sprossenglas samt Abtropfgestell und einem Kressesieb, welches sich für alle schleimbildenden Saaten ziemlich gut.

Vom Samen bis zur Ernte

Tipps und Tricks

Luft und Liebe - recht viel mehr braucht die Sprosse nicht. Naja fast, aber wenn du noch ein bisschen Wasser und die richtige Temperatur hinzufügst bist du schon sehr gut dabei.

Illustration von einem Mann, der mit seiner Flöte Keimlinge heraus beschwört. | © SONNENTOR

Je nach Art der Keimsaat werden die Samen zwischen 4 und 8 Stunden eingeweicht. Anschließend gießt man das Einweichwasser ab und spült ein erstes Mal und der Zauber nimmt seinen Lauf. Täglich 2 Mal wollen die kleinen Vitaminbomben geduscht werden, also am besten morgens und abends spülen und wieder zurück auf das Abtropfgestell - Staunässe sollte tunlichst vermieden werden. Nach 3 bis 8 Tagen sind die Sprossen fertig und können entweder gleich genossen werden oder bleiben für weitere 4 Tage im Kühlschrank frisch.

ACHTUNG: Absolute Sauberkeit ist Pflicht bei der Sprossenzucht, denn wo sich die Sprossen wohlfühlen, tun das auch Bakterien und Keime!

Wenn die Sprossen fertig sind, können sie noch einmal gründlich gespült werden. Anschließend sollten sie getrocknet werden. In einem Glas halten sie sich im Kühlschrank für weitere 4-5 Tage. Wichtig dabei, den Deckel des Glases nur auflegen und nicht luftdicht verschließen, denn die Sprossen wollen belüftet werden. Wer absolut auf Nummer sicher gehen will, der kann die Sprossen auch blanchieren.

Illustration von einem Mädchen, das einen Strauß Kleeblätter in den Händen hält. | © SONNENTOR

Grüne Rezeptideen mit Sprossen und Co.

Prinzipiell kann man so gut wie jedes Gericht mit ein paar Sprossen oder Microgreens um Geschmack und viele gesunde Inhaltsstoffe erweitern. Sprossen eignen sich als Topping für Suppen und Aufstriche, verfeinern Risotto, Pastagerichte und Eintöpfe und bringen so richtig viel Geschmack in den Salat! Damit euch die Ideen zu euren frisch gezogenen Sprossen nicht ausgehen, haben wir hier ein paar Rezepte für euch! Vielen Dank an Sarah und Alex von Nudlholz.