Auf dem Foto sieht man eine SONNENTOR Packung Käsepappeltee. Daneben liegt ein Tee sieb mit den Kräutern darin. | © SONNENTOR

Mehr Power! Tee kraftvoll zubereiten

Genusstee oder Gesundheitstee? Die Zubereitung macht´s. So holst du dir die geballte Kraft aus Kräutern, Früchten und Gewürzen.

Kräuter-, Früchte- und Gewürztees bieten eine große Geschmacksvielfalt. Das verführerische Aroma einer genussvollen Tasse Tee ist ein sinnliches und entschleunigendes Erlebnis. Schon alleine deswegen ist der bewusste Teegenuss sehr wertvoll für dein Wohlbefinden. Die klassische Zubereitung für einen Genusstee ist einfach. Eine Dreifinger-Prise einer Teemischung mit kochendem Wasser übergießen und 5-10 Minuten ziehen lassen.

Steht bei dir nicht nur der Genuss, sondern das Wohlbefinden im Vordergrund, lohnt es sich, die Zubereitung an die Bedürfnisse der Pflanzen (und Pflanzenteile) anzupassen. So holst du dir besonders viel Kraft aus Kräutern, Früchten und Gewürzen. Bei der kraftvollen Teezubereitung kannst du dich sowohl an den Pflanzenteilen, als auch an den Inhaltsstoffen orientieren.

Blüten, Blätter, Rinden & Wurzeln

Blüten, Blätter, Rinden, Wurzeln und Früchte unterscheiden sich in ihrer Festigkeit. Demnach sind auch unterschiedliche Zubereitungsarten notwendig um die wertvollen Inhaltsstoffe herauszulocken. Kräuter, Früchte und Gewürze sind voll mit nützlichen Inhaltsstoffen.

Manche sind besonders vitamin- und mineralstoffreich, andere haben einen hohen Gehalt an ätherischen Ölen und wiederum andere sind reich an Bitterstoffen und Gerbstoffen. Ätherische Öle besänftigen Krämpfe und rücken kleinen Krankheitserregern auf den Leib. Bitterstoffe stärken die Verdauung und den Stoffwechsel. Gerbstoffe wirken zusammenziehen, sie stärken die Haut und Schleimhäute, welche eine wichtige Barriere gegen mikrobielle Eindringlinge sind.   

Zudem sind häufig Flavonoide und Schleimstoffe in Pflanzen enthalten. Flavonoide haben sehr umfangreiche Eigenschaften, sie sind allgemein kräftigend. Schleimstoffe legen eine schützende Schicht über gereizte Haut und Schleimhäute.

Je nachdem, welche Pflanzenteile zubereitet werden und welche Inhaltsstoffe überwiegen, sollte die Zubereitung angepasst werden. Dabei kann man zwischen 3 Zubereitungsarten unterscheiden.

Aufguss mit heißem Wasser

Blüten, Blätter und Samen kannst du mit einem Aufguss zubereiten. 1 Teelöffel pro Tasse mit kochendem Wasser übergießen und 5-10 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Wenn du Samen vor dem Aufguss mit einem Mörser anstößt, wird der Geschmack noch intensiver.

Möchtest du, dass dein Tee besonders viele Gerbstoffe enthält, kannst du ihn bis zu 15 Minuten ziehen lassen. Gerbstoffreiche Kräuter sind zum Beispiel HimbeerblätterSalbei oder Frauenmantel.

Enthalten die Kräuter viele ätherische Öle, kannst du das aufgekochte Wasser vor dem Aufguss noch ein paar Minuten stehen. So kühlt das Wasser etwas aus und die Zubereitung ist etwas schonender. Auf jeden Fall gehört während der Ziehzeit die Tasse oder Kanne zugedeckt, denn flüchtige ätherische Öle wandern mit dem Wasserdampf mit. Durch den Deckel tropfen sie mit dem Kondenswasser wieder zurück in den Tee. So solltest du Kräuter wie die ZitronenmelissePfefferminze oder Lavendel zubereiten.

Abkochung (Dekokt)

Früchte, Rinden und Wurzeln werden am besten leicht geköchelt. 1 TL pro Tasse in einen Topf mit kaltem Wasser geben, langsam zum Kochen bringen und 5-10 Minuten köcheln. Dann noch kurz ziehen lassen, abgießen und fertig ist der Tee. Mit dieser Zubereitung gehen Vitamine und Mineralstoffe am besten in den Tee über. Kurzes Köcheln überstehen viele Vitamine unbeschadet, Mineralstoffe sind hitzebeständig. HagebuttenHeidelbeerenLapacho Rinde oder Grüner Hafer schöpfen ihr Potenzial mit dieser Zubereitungsweise voll aus. Brennnesselblätter sind reich an Kieselsäure, möchtest du besonders viel dieses Mineralstoffes im Tee haben, dann bereite Brennnesseltee als Abkochung zu.

Kaltauszug (Mazeration)

Kaltes Wasser und Tee? Wie passt das bloß zusammen? Enthalten Kräuter viele Schleimstoffe (zum Beispiel Käsepappel oder Lindenblüten) ist ein Kaltauszug die beste Wahl, denn Schleimstoffe sind sehr temperaturempfindlich.

1 Teelöffel pro Tasse in kaltes Wasser geben, kurz umrühren und zirka 5-8 Stunden stehen lassen. Dann den Tee langsam auf Trinktemperatur erwärmen, abseihen und genießen.

Übrigens enthält die Brennnessel auch viele Schleimstoffe, legst du Wert, auf einen hohen Gehalt an Schleimstoffen in deinem Tee, kannst du Brennnesselblätter auch kalt ansetzen.

Die Dosis macht’s

Intensive Teeauszüge sind besonders kraftvoll. Sowie die Ernährung sollte auch der Teekonsum generell abwechslungsreich und ausgewogen sein. Mehr als 3 Tassen täglich sollten deshalb nicht getrunken werden. Die selbe Teesorte sollte auch nicht länger als 3-4 Wochen lang konsumiert werden. Eine dauerhafte Überdosierung kann sich bei jedem Kräutlein oder Gewürz negativ auf das Befinden auswirken.

 

Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit Fräulein Grün und Gerda Holzmann von SONNENTOR.