Auf dem Foto ist ein Allerheiligenstriezel zu sehen. Daneben steht eine SONNENTOR Packung Kokosblütenzucker. | © SONNENTOR

Allerheiligen-Striezel

Früher eine Selbstverständlichkeit, heute eine Rarität - wir erwecken den Allerheiligenstriezel und begrüßen den November mit 4 süßen Sorten.

Es gibt viele Geschichten, die sich um den Allerheiligenstriezel drehen. Einst gebacken um die Armen zu beschenken, im Wirtshaus als Preis für eine gute Partie im Kartenspiel oder als süße Liebeserklärung im Burgenland als Verehrerstriezel bekannt. Heutzutage werden süße Germteigstriezel das ganze Jahr über in Großbäckereien produziert und im Supermarkt angeboten, der Reiz des Besonderen ist etwas verloren gegangen.

Foto von einer Mohnkapsel. | © SONNENTOR

In Zeiten des fehlenden Wohlstandes, war es selbstverständlich zu Allerheiligen all jene zu beschenken, die noch weniger hatten. Heutzutage werden keine Allerheiligenstriezel mehr für die Armen gebacken, in manchen Regionen Österreichs ist es aber noch durchaus üblich, dass Tauf- oder Firmpaten für ihre Patenkinder backen und die mit einem Striezel beschenken. In Zeiten immer größer werdenden Konsums ist der Gedanke an ein selbstgebackenes Geschenk ein besonders schöner.

Zeit ist unser wertvollstes Gut - die Zeit die man beim Backen und beim anschließendem gemeinsamen Genießen miteinander verbringt, ist soviel mehr wert als das neue Handy, die neuen Computerspiele und die gekauften Schokoriegel. Als geflochtenes Germteiggebäck, eventuell noch mit Hagelzucker oder Mandeln bestreut, kommt der Allerheiligenstriezel eigentlich recht schlicht daher. Deshalb haben wir für euch ein paar Varianten, wie ihr den selbstgebackenen Striezel in diesem Jahr etwas herausputzen könnt.

Der Germteig

Auf dem Foto sind drei Kardamom Kapseln zu sehen. | © SONNENTOR

Germ- oder auch Hefeteige können mitunter etwas heikel sein. Wenn man die liebe Hefe aber so behandelt, wie es sich gehört, wird sie sich mit unwahrscheinlich flaumigem Gebäck erkenntlich zeigen. Germ kann man in frischer oder trockener Form verwenden. Die Handhabung ist aber annähernd dieselbe. Frischer Germ wird in die warme Flüssigkeit gebröckelt und unter Rühren aufgelöst. Trockengerm hingegen wird einfach mit den anderen Zutaten verknetet, ein vorheriges Auflösen ist nicht nötig.

Do’s and Don’ts für den perfekten Germteig

1

Germ braucht warme Flüssigkeit, die keinesfalls zu heiß sein darf. Ab einer Temperatur von 40° Celsius ist euer Gebäck in Gefahr.

2

Die Hefe mags gern süß, also auch bei herzhaftem Gebäck eine Prise Zucker (etwas Honig, etc.) hinzugeben.

Foto von einer Muskatnuss. | © SONNENTOR

3

Germteige wollen sanft behandelt werden. Beim Kneten mit der Küchenmaschine zu Anfang eine niedrige Stufe wählen.

4

Die Hefe ist eine Dame, die nicht gerne in Zugluft rastet. Gut abgedeckt bei 25-40° Celsius fühlt sie sich am allerwohlsten und kann sich richtig entfalten.

5

Germteige wollen nicht gehetzt werden. Vor dem Backen muss man ihnen zweimal die Zeit zum Aufgehen lassen. Vor dem Formen ca. eine Stunde und nach dem Formen noch mal für ca. 30 Minuten.

6

Um seinen vollen Glanz zu entfalten, will sich der Germteig vor dem Backen noch den Bauch pinseln lassen - am liebsten mit einem Ei-Milch-Gemisch.

Die Mischung macht’s!

Für den typischen Allerheiligenstriezel wird feines Weizenmehl verwendet. Muss man aber nicht, in der Vollkornvariante schmeckt er ebenfalls sehr gut, der einzige minimale Nachteil ist, dass der Striezel beim Backen nicht ganz so aufgeht und etwas kompakter bleibt. Vollkorngebäck braucht auch etwas mehr Flüssigkeit als Backwaren aus Auszugsmehl. Bei der Mehl-Wahl steht euch alles offen, uns persönlich schmeckt der Striezel halbe/halbe am Besten.

Auf dem Foto sind drei Nelken zu sehen. | © SONNENTOR

Grundrezept für den Striezel-Teig:

Zutaten (für 2 Striezel bzw. Zöpfe)

  • 510 g Mehl
  • 1 Prise Salz
  • 60 g Rohrzucker
  • 1 Prise Vanille
  • 60 g Butter
  • 1 Würfel Germ/ 2 Pkg. Trockengerm
  • 270 ml lauwarme Milch
  • Ei und Milch zum Bestreichen

Zubereitung: Milch erwärmen und Butter darin schmelzen. Abkühlen lassen (ca. 35-40°) und frischen Germ hineinbröckeln und auflösen (Dieser Schritt entfällt bei Trockengerm). Gemeinsam mit allen anderen Zutaten erst langsam, dann schneller zu einem homogenen Teig kneten. An einem warmen Ort abgedeckt ca. 1 Stunde gehen lassen (das Volumen sollte sich verdoppeln). Dazu kann man die Schüssel in ein warmes Wasserbad stellen.

Den Striezel flechten (am schönsten ist der 6er Zopf) und auf ein Backblech mit Backpapier legen. Dann nochmals für 30 Min. abgedeckt und in Ruhe gehen lassen. Anschließend mit Ei-Milch Gemisch bestreichen. Dann bei 180° im vorgeheizten Backrohr für ca. 25 Min. backen.