Auf dem Foto sieht man ein gesundes Gericht aus Buchweizen und Tofu. | © SONNENTOR

Clean Eating

Neuer Trend mit alten Weisheiten

Einer der letzten großen Trends neben Vegan- und Peacefood-Welle am Meinungsmarkt der gesunden Ernährung heißt „Clean Eating“, also übersetzt „sauberes Essen“. Damit ist nicht gemeint, seine Mahlzeiten zur Sicherheit mal mit Desinfektionsmittel zu behandeln… Ganz im Gegenteil:

Clean Eating will künstliche und chemische Zusatzstoffe ebenso wie aufwendig verarbeitete, industriell hergestellte Lebensmittel wieder gegen naturbelassene, frische und vollwertige Nahrung austauschen.

Schwarz-weiß Foto von Bauer Habitzl. Darüber stehen die Worte - Schon immer ohne Glüpho... Klyvos... Glyfoß... Chemie-schas. | © SONNENTOR

Erinnern an das, was wir ohnedies wissen

 Viele der Postulate von „Clean Eatern“ sind nicht neu. Dennoch gibt es sichtlich die Notwendigkeit, uns alle abermals daran zu erinnern. Denn Zahlen und Fakten der Lebensmittelindustrie, sowie unsere Umwelt- und Gesundheitssituation zeugen davon, dass noch recht wenige Menschen das wirklich leben, was „Clean Eating“ meint:

Was Clean Eating will

 Clean Eating will frische, vollwertige und naturbelassene Lebensmittel, am liebsten in Bio-Qualität. Und das am besten selbst gekocht, selbst gebacken, selbst fabriziert. Denn dann ist gewiss, was drinnen ist. Wenn Fertigprodukte verwendet werden, dann lediglich jene, die in hochwertiger Bio-Qualität hergestellt wurden und frei von künstlichen Zusätzen sind. Brot wird möglichst selbst gebacken oder bei Bio-Bäcker/innen des Vertrauens erworben. Urgetreide wie Dinkel, Emmer und Einkorn werden dem allgegenwärtigen, hochgezüchteten Weizen vorgezogen und ohne künstliche Backhilfen verarbeitet. Fette werden in Form von hochwertigen Pflanzenölen, Nüssen und Samen konsumiert. Gesüßt wird mit alterativen Süßungsmitteln wie Stevia oder Trockenfrüchten, getrunken wird vor allem Wasser, Kräutertees und frische, selbst gepresste Obst- und Gemüsesäfte.

Clean Eating bevorzugt regionale und saisonale Zutaten aus sozial und ökologisch fairen Bedingungen.

Was Clean Eating nicht will

 Hochgezüchtetes Getreide, gentechnisch veränderte Lebensmittel, mit Pestiziden und Fungiziden kultiviertes, weit gereistes, unreifes oder zu lange gelagertes Obst und Gemüse, industriell hergestellte Auszugsmehle, Fleisch und Geflügel aus Massentierhaltung, Dosenware, Packerlsuppen und Mikrowellen-Menüs sind ebenso tabu wie Geschmacksverstärker, künstliche Aromen, chemische Konservierungsmittel, Industriezucker oder künstliche Süßstoffe. Clean Eating verzichtet auf zuckerhaltige Limonaden und Fruchtsäfte sowie übermäßigen Salzkonsum.

Clean Eater wollen von der Ausbeutung von Mensch und Tier ebenso Abstand nehmen wie vom Raubbau an Natur und Umwelt.

Auf dem Foto ist Apfelminze zu sehen. | © SONNENTOR

Gesunde Orientierungshilfe und wertvoller Beitrag für Individuum und Gesellschaft

Clean Eating kann eine gesunde Orientierungshilfe für den Einzelnen und die Gesellschaft sein. Es sollte uns nicht wie eine dogmatische Zwangsjacke einengen, sondern, im Gegenteil wieder ein Mehr an Genuss, Gesundheit und Vielfalt bieten.

Nachdem unser Körper ja die ihm zugeführte Nahrung in einem komplexen Prozess letztlich in Bestandteile unserer eigenen Zellen umwandelt, kann berechtigterweise behauptet werden, dass wir schließlich zu dem werden, was wir essen.

 Je mehr Menschen darauf achten, ihre Ernährung wieder mehr in Einklang mit Natur, Nachhaltigkeit und sozialer Verantwortung zu bringen, umso gesünder werden nicht nur diese „Clean Eater“, sondern eben auch Natur und Gesellschaft.