Auf dem Foto sieht man ein Holzbrett mit essbaren Blüten. Beispielsweise sieht man Gänseblümchen, Löwenzahn und Taubnessel. | © SONNENTOR

Essbare Blüten

Blumen zum Essen? Ja bitte! Wir stellen dir die Top 5 der essbaren Frühlingsblüten vor.

Bereits im März beginnen die ersten Wildkräuter zu blühen. Wir stellen dir die Top 5 der essbaren Frühlingsblüten vor und was du damit machen kannst. Verwandle deine Gerichte in einen wahren Blütentraum.

Löwenzahn

Der Löwenzahn führt die Hitparade der volkstümlichen Namen an. Rund 500 dürften es an der Zahl sein. Zu viele auf jeden Fall, um sie hier aufzulisten. Zwei Namen möchten wir aber erwähnen, da sie uns etwas über seine Verwendung verraten: Butter- und Kuhblume. Wenn man Kühe mit Löwenzahn fütterte, wurde ihre Butter gelber. Aus den leuchtend gelben Blüten wurde außerdem ein teeartiger Auszug zum Färben der weißen Winterbutter hergestellt.

Löwenzahn schmeckt aber nicht nur den Tieren, sondern auch uns. Seine gezackten Blätter enthalten viele Bitterstoffe. Ihr würzig-herbes Aroma passt hervorragend in Salate und fein geschnitten aufs Butterbrot.

Die leuchtend gelben Blüten hingegen haben relativ wenig Eigengeschmack. Dafür sind sie ein toller Farbklecks in unseren Gerichten. Du kannst sie einfach gemeinsam mit den Blättern auf Brote und Salate streuen. Außerdem kannst du damit veganen Honig, Oxymel oder Likör zubereiten. Dabei heißt es allerdings schnell sein, bevor die gelbe Blütenpracht den Pusteblumen weicht.

Gänseblümchen

Ihr lateinischer Name lautet frei übersetzt „ewig schön“. Vielleicht weil sie sogar dem Rasenmäher trotzen und immer wieder aufblühen? Oder liegt es an der ewigen Liebe, über die uns das Gänseblümchen Auskunft gibt?

„Er liebt mich, er liebt mich nicht“: Wer kennt es nicht, das Spiel, bei dem Gänseblümchen nach und nach die Blüten ausgezupft werden. Wie auch immer das blumige Orakel für dich ausgeht – die Blütenblätter kannst du gleich zum Kochen verwenden. Sie eignen sich sowohl für herzhafte als auch süße Rezepte. Im Gegensatz zu vielen anderen Wildkräutern ist das Gänseblümchen zwar fast geruchslos, hat aber einen eigenen, nussähnlichen Geschmack. Damit passt es in Salate, frisch aufs Brot, in Gelees, Suppen und vieles mehr. Wer mag, kann die Blüten vor der Verwendung kurz in Olivenöl anschwitzen.

Gänseblümchen ergeben übrigens auch einen wohltuenden Tee: Einfach zwei Teelöffel Blüten mit 250 ml kochendem Wasser übergießen und zehn Minuten ziehen lassen. Um sie länger haltbar zu machen, kannst du die Gänseblümchen trocknen oder wie Kapern einlegen.

Gundelrebe (Gundermann)

Die Gundelrebe ist wie die Taubnessel fast überall an Wegrändern, Wiesen und Waldlichtungen zu finden. Sobald es wärmer wird, fällt sie durch ihre lila Blüten auf. 

Gundermann, wie die Gundelrebe auch genannt wird, riecht und schmeckt aromatisch und wird auch “Wilde Petersilie” genannt. Genau so vielfältig wie die echte Petersilie kann sie auch verwendet werden. Gundermann ist eine Zutat der 9 Kräutersuppe, die im Frühling (z.B. am Gründonnerstag) aus Wildkräutern zubereitet wird. Neben den Blättern, können auch seine Blüten gegessen werden. Die lila Farbe ergibt einen schönen farblichen Kontrast auf Broten, in Aufstrichen, Smoothies und Salaten. Die Blüten passen aber auch auf Desserts wie Milchreis, Torten und Cremes.

Die Blüten der Gundelrebe haben einen minzig-scharfen Geschmack, der leicht ins Bittere geht. Probiere einfach aus, wie sie dir schmeckt und wie viele Blüten du in deinen Gerichten verwenden möchtest.

Veilchen

Wusstest du, dass es mehr als 600 Veilchenarten in den verschiedensten Farben gibt? Sie schauen nicht nur schön aus, die meisten von ihnen sind auch essbar. Das lila Waldveilchen zum Beispiel, findest du zwischen März und Juni an Waldrändern und auf Wiesen.

Veilchen-Blüten und Knospen sind eine essbare Dekoration für deine Lieblingsgerichte. Du kannst sie fast überall nach Lust und Laune einsetzen. Ihr parfümartiges Aroma passt besonders gut zu Desserts. Wie wäre es mit ein paar Veilchen auf deiner Schokotorte, im Milchreis oder als Cocktail-Deko? Zum Dekorieren die Blüten erst kurz vor dem Servieren auflegen, damit sie nicht so schnell austrocknen.

Eine besondere Spezialität sind kandierte Veilchen. Dafür einfach Zucker in Wasser auflösen und so Sirup herstellen. Die Blüten in den Sirup tauchen und auf einem Backblech oder Gitterrost trocknen lassen.

Tipp: Veilchen bitte sparsam einsetzen – ihr süßliches Parfüm-Aroma kann sonst schnell zu viel werden.

Taubnessel

Die Taubnessel hast du bestimmt schon des Öfteren am Wegesrand gesehen und ihr nicht viel Beachtung geschenkt. Zugegeben sie wirkt auf den ersten Blick ein bisschen unscheinbar mit ihren kleinen rosafarbenen, gelben oder weißen Blüten. Dabei hat’s die Taubnessel ganz schön in sich. Dazu gehören viele Bitterstoffe in ihren Blättern, aber auch der honigsüße Geschmack ihrer Blüten. Diese machen sie zu einer sehr hübschen und köstlichen Dekoration. 

Von März bis Mai kannst du die Blätter und Blüten sammeln. Lass aber bitte ausreichend Pflanzen für die Insekten stehen. Das Wildkraut ist einer der ersten Futterspender im Frühling. Da die Taubnessel schnell an Geschmack verliert, sammelst du sie am besten kurz vor der Verwendung. Die Blüten kannst du als Ganzes über deine Lieblingsgerichte streuen. Aber auch die Blätter kannst du verwenden, z.B. gemeinsam mit Brennnessel als Salatzugabe