Auf dem Foto sieht man drei Flaschen mit Kombucha. Daneben sieht man ein Glas mit Kombucha mit Eis. | © SONNENTOR

Kombucha selbst gemacht

Infos und Tipps zum Züchten und Ansetzen

Kombucha ist Tee, der mithilfe von Hefen und Bakterien vergoren wird. Also fermentierter Tee, bei dem der hinzugefügte Zucker von den Hefen und Bakterien verstoffwechselt und in Säuren, Enzyme und Vitamine umgewandelt wird. Das Erfrischungsgetränk lässt sich ganz einfach selbst zubereiten. Alles was du dafür brauchst, ist ein großes Glas, am besten mit 4-5 Liter Fassungsvermögen, einen unpasteurisierten Kombucha, Tee, Zucker und etwas Zeit.

Woher bekomme ich einen Scoby?

Ein Scoby (Fermentationspilz) kann selbst gezüchtet, in der Apotheke gekauft oder online bestellt werden.

Scoby selbst züchten

  • 2 EL Tee
  • 110 g Zucker
  • 330 ml Kombucha, unpasteurisiert

Um selbst einen Pilz zu züchten, gieße 2 EL Tee mit heißem Wasser und löse 110 g Zucker darin auf. Sobald der Tee ausgekühlt ist, gibst du den unpasteurisierten Kombucha dazu und gießt das Glas noch mit etwas Wasser auf. Für den Ansatz verwende am besten großes Glas mit 3-4 Liter Fassungsvermögen. Nach 2-3 Wochen sollte sich ein dünner Scoby bilden.

Dieser kann bereits für den ersten Kombucha verwendet werden. Er wird mit jedem Mal fermentieren etwas dicker.

Tipps und Tricks

Warum schmeckt mein Kombucha nach Essig oder bitter?

Wenn der Kombucha nach Essig schmeckt ist er zu lange fermentiert. Nach 5 Tagen am besten mit einem Löffel probieren und wenn er gut schmeckt direkt abfüllen. Ab dem 7. Tag kann der Kombucha nach Essig schmecken. Er kann ebenfalls abgefüllt und wie Essig verwendet werden.

Grundvoraussetzung für einen köstlichen Kombucha ist der verwendete Tee! Wenn der Tee zu lange zieht, wird auch derKombucha bitter.

Warum schwimmt mein Scoby nicht oben auf?

Manchmal sinkt der Scoby zu Boden, dann hängt er wieder mitten im Glas und meistens schwimmt er oben. Dadurch wird er immer dicker. Wenn der Scoby zu Boden sinkt, kann es passieren, dass sich an der Oberfläche ein neuer Scoby bildet. Der kann ganz einfach verschenken, weiterzüchten oder im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Wenn der Scoby zu Boden sinkt und nicht weiter wächst, sollte nach 20-30 Fermentations-Durchgängen ein neuer Scoby angesetzt werden. Sobald sich einige Schichten gebildet haben, können sie einfach außeinander gezogen werden und die neu gebildeten Schichten werden weiter verwendet.

Wie bewahre ich den Scoby auf, wenn ich nicht fermentiere?

Ein Scoby kann mit 300-400 ml Kombucha in einem verschlossenen Glas im Kühlschrank aufbewahrt werden. Dort hält es sich bis zu 3 Monate und kann danach wieder verwendet werden. Je länger er im Kühlschrank war, desto länger kann die Fermentationszeit vom Kombucha dauern.

Gibt es Tipps für die Fermentation?

Der Kombucha fermentiert nach dem Abfüllen weiter, weshalbe er am besten in Flaschen dicht verschlossen im Kühlschrank aufbewahrt wird. Dort fermentiert er zwar auch weiter, aber nur sehr minimal.

Es ist natürlich auch eine Zweitfermentation möglich. Dabei wird der Kombucha in Flaschen abgefüllt. Zusätzlich werden noch Früchte, Fruchtsaft, Kräuter oder Ingwer zum Kombucha gegeben und er steht für weitere 2-5 Tage bei Raumtemperatur. Bei der Zweitfermentation wird der erneut zugesetzt Zucker (durch Früchte) fermentiert. Der Kombucha enthält dadurch mehr Geschmack und mehr Kohlensäure. Am besten täglich etwas probieren und sobald er schmeckt in den Kühlschrank geben.

Um ein bestmögliches Ergebnis zu erreichen sollte der Kombucha zwischen 22 und 26 Grad fermentieren. Darunter ist es zu kalt bzw. dauert es viel länger und ab einer Temperatur von 33-34 Grad kann es passieren, dass der Scoby stirbt. Ein Scoby ist sehr hitzeempfindlich - deshalb nie mit heißem Wasser abspülen. Auch der angesetzte Tee muss abgekühlt sein, bevor der Scoby zum Fermentieren in das große Glas kommt.

Die Fermentationsdauer hängt von der Raumptemperatur ab. Ist es wärmer, fermentiert er schneller und ist in wenigen Tagen schon fertig. Nach 4-5 Tagen kann der Kombucha probiert werden. Es kann sein, dass er bei bis zu 8 Tage braucht. Am besten testen, probieren und kosten… An der Farbe kann ebenfalls abgelesen werden, dass der Kombucha fertig fermentiert ist. Anfangs noch dunkel, wird es beim Abfüllen schon schön orange und um einiges heller sein.

Teesorten ausprobieren, Experimente mit der Fermentationszeit und verschiedenste Fruchtzugaben bei der Zweitfermentation machen den Kombucha jedes Mal zu einem neuen Geschmackserlebnis. Viel Freude beim Ausprobieren!